Sehr geehrter Herr Bürgermeister Tesch,
Bürgermeister Henry Tesch lädt die Bürgerinitiative Umgehungsstraße Mirow sowie das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern
einer Umgestaltung der Ortsdurchfahrt im oberbayerischen Wolfratshausen, wo keine Umgehung möglich ist. Damit werde der Verkehr nicht unbedingt weniger. Aber durch das Langsamfahren entwickle sich ein anderes Miteinander, es sei weniger laut und vor allem weniger gefährlich – lebenswerter also
plädiert hingegen für eine größtmögliche Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene.
Mit dem Aufkommen von E-Bikes sieht Ganserer auch Potential für Rad-Pendler, die 15 bis 20 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen. „Wir wollen Autos nicht verbieten“, erklärt der Abgeordnete, „aber man sollte sie nur dann nutzen, wenn keine andere Möglichkeit besteht.“
Eine Ortsumfahrung diene nie den Menschen, die im Ort wohnen, sondern denen, die daran vorbeifahren. Zwar könne das Verkehrsaufkommen im Ortskern entlastet werden, dafür würde jedoch der Lärm an bisher ruhige Außenbereiche, möglicherweise in Wohngebiete, verlagert.
UNSERE NATUR MÜSSEN WIR ALLE SCHÜTZEN
In Schaumburg gibt es schon eine sehr dichte Besiedelung. Dort, wo die neue Bundesstraße durchführen soll, ist momentan noch ein wunderschönes Stück Natur, was von vielen Bürgern für Spaziergänge zu zweit, mit dem Hund oder Pferd, oder auch für ausgedehnte Radtouren gern genutzt wird.
In jedem Fall finde ich es erschreckend, wie oft auch sehr kurze Wege mit dem Auto zurückgelegt werden.
Die Lösung ist bisher einzig und allein auf den Bau einer Umgehungsstraße fokussiert gewesen.
Das Verhältnis von Landschaftsverbrauch zu Nutzen muss deutlich positiver sein.
ein für Jogger, Spaziergänger, Radfahrer, Reiter und Erholungsuchende beliebtes Gebiet durchkreuzt wird.
Die Gegner der Südumfahrung befürchteten einen zu großen Verbrauch von wertvollem Ackerland und einen massiven Eingriff in die Natur
Genau durch diesen erhaltenswerten Naturraum im Bereich des Starsower Niedermoorgebietes soll nun die Ortsumgehung der Stadt Mirow gebaut werden. Seit Anfang der 2000er Jahre läuft das Planungsverfahren, welches diesen Bereich als diejenige Trasse für die Ortsumgehung identifiziert hat, die die geringsten Eingriffe in die Umwelt darstellen soll.
Der Verlauf der Ortsumgehung Mirow auf der vom Straßenbauamt ausgewählten Trasse 3bPf zieht sich durch eine in vielerlei Hinsicht ökologisch wertvolle Landschaft. Geprägt ist der Bereich durch eine Niederung, die von der Mitte des 20sten Jahrhunderts an durch diverse Gräben entwässert wurde. Der Hauptgraben, der “Pechgraben“, entwässert auch den westlich der Landesstraße L25 gelegenen Starsower Schulzensee in Richtung Müritz-Havel Wasserstraße.
Er verläuft vertieft parallel zur Ortslage Starsow östlich der L25 am Hang entlang durch die offene Flur des Starsower Niedermoores. Dieses Grabensystem entwässert seit Jahrzehnten einen Bereich mit wertvollen Niedermoorböden. Trotzdem steht das Wasser in der Niederung nur wenige Zentimeter unter der Geländeoberkante. Die vorgesehene Ortsumgehung Mirow (Südabschnitt) verläuft zunächst parallel des Grabens und der Ortslage Starsow im unteren Bereich des Hanges und quert östlich der Ortslage Starsow das Grabensystem mit Niedermoorboden zentral auf ca. 400 m.
Auch im Bereich der Müritz-Havel-Wasserstraße soll erneut Moorboden überbaut werden. Dabei handelt es sich partiell um ein ökologisch wertvolles basisches Zwischenmoor. In diesem Bereich soll die Baugrundstabilität für die geplante Straße durch Stopfsäulen erreicht werden. Der Zwischenmoorboden soll anschließend mit einem Damm aufgeschüttet und damit, wie die anderen Bereiche, dauerhaft versiegelt werden.
Mit einer Vorlastschüttung auf ca. 900 m entlang des Pechgrabens soll laut Planfeststellungsbeschluss (nicht rechtskräftig) der Untergrund für die Straße stabilisiert und gleichzeitig verhindert werden, dass klimaschädliche Treibhausgase vor der Versiegelung durch die Straße entweichen können. Gleichzeitig soll durch Vertikaldrainagen im 1-Meter-Raster die Dammsetzungszeit auf ein Jahr verkürzt werden. Ist die Setzung abgeschlossen, soll die Straße über die verbliebenen teilweise bis zu 5 Meter hohen Dämme durch die Niederung verlaufen.
Der Flächen- und Funktionsverlust des Moores soll durch einen Maßnahmenkomplex im Bereich Grabowhöfe nördlich von Waren (50 km entfernt vom Starsower Niedermoor) kompensiert werden. Mit diesen Maßnahmen wird laut Planungsunterlagen der Straßenbaubehörde davon ausgegangen, dass der bestmögliche Klima-, Gewässer-, Natur- und Bodenschutz für die geplante Trasse gegeben ist. Dem widerspricht unsere Interessensgemeinschaft.
Vorlastschüttung:
Überbauung weicher Untergründe um die Tragfähigkeit entscheident zu erhöhen und zugleich die Konsolidationszeit erheblich zu verkürzen.